Wer erinnert sich noch an die Pharmacy? Das Londoner Restaurant hatte in den 90er-Jahren ordentlich Aufsehen erregt. Damals gab es Themenlokale vor allem in der Provinz. In den meisten spielte schlimme Musik und waren Bier und süßer Schnaps eine absolut trinkbare Kombination.
Ausgerechnet ein Themenrestaurant zu eröffnen, lag für einen wie Damien Hirst also nicht auf der Hand. Trotzdem zeigte der Künstler was passiert, wenn Konzeptkunst auf Großstadt und ein kosmopolitisches Publikum trifft. Das Motto der Pharmacy hieß „Apotheke“, die Einrichtung war ein Konglomerat aus Tablettenpackungen und bunten Pillen. Leute wie Madonna und David Bowie zog das an.
Seit 2016 gibt es die Pharmacy 2. Superstar Damien Hirst ist nachdem sein erstes Restaurant nach der Jahrtausendwende schloss, dank diamantbesetzter Totenschädel und nicht zuletzt dem Verkauf des Pharmacy-Interieurs einige Millionen reicher. Auch im neuen Lokal kann man förmlich riechen, wie die Tapete mit den 100 am öftesten verschriebenen Tabletten, die pillenförmigen Barstühle und die Regale voller Medizin an Wert gewinnen.
Nachdem Hirst den ersten Laden mit dem PR-Guru Matthew Freud eröffnet hatte, ist diesmal Chefkoch Mark Hix an seiner Seite. Mit gut gemachten Steaks oder Dubliner Krabben in Arak steht das Essen in der Pharmacy 2 stärker im Fokus als im feuchtfröhlichen Original. Selbst ein Wild Child wie Damien Hirst wird eben älter.
Nicht verpassen: Direkt nebenan liegt Hirsts Newport Street Gallery.
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Caruso St John, London
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