Patricia Urquiola hat wieder zugeschlagen: Diesmal mit der Einrichtung des Mailänder Hotel Giulia. Erneut zeigt die Spanierin warum die internationale Designszene sie so feiert. Für das Haus der jungen „Room Mate“-Kette fand sie unkomplizierte Lösungen – jenseits der formalen Strenge vieler ihrer männlichen Kollegen.
Urquiola, die ihren Wohn- und Arbeitssitz vor langer Zeit von Spanien nach Mailand verlegte, um dort von den besten Gestaltern zu lernen, erteilt uns mit diesem Hotel eine weitere Lektion. Design kann eben auch heißen: Regale, die aussehen wie aus dem Baumarkt mit Schienen und hübschen Vorhängen zu Kleiderschränken umzufunktionieren. Als Gegenpol ist die Lobby mit demselben rosafarbenem Marmor ausgelegt wie der Mailänder Dom nebenan. Ein Zusammenspiel aus Formen, Farben, Stoffen, Mustern darf sehr wohl ein wenig tollkühn sein – und fühlt sich oft gerade dann frisch, offen und gemütlich an.
Der Urquiola’sche Spirit zieht sich durch 85 Zimmer und alle vier Kategorien. Die geometrischen Muster sind übrigens eine Referenz an die Präzision der Stadt und ihre grafischen Künste – ein wichtiges Element der hiesigen Kulturgeschichte.
Interior Design
Patricia Urquiola in Kooperation mit Alberto Artesani und Frederik De Wachter. Styling: Martina Lucatelli and Leandro Favaloro
Design
Betten, Nachttische, Kleiderschränke, Ottomane, Badmöbel, Karo-Vorhänge sind Sonderanfertigungen von Cassina Contract. Die anderen Möbel sind von Kartell, Kettal, Moroso, Andreu World, DePadova, Viccarbe, Glas Italia und die Leuchten von Flos, Marset, Oluce sowie Servomuto.